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Ärztin aus Valjevo hospitiert an der Ilmtal-Klinik

Für zwei Wochen wird die serbische Ärztin Irena Matic vom Krankenhaus in Valjevo ab dem 16. Februar an der Ilmtalklinik hospitieren. Wir konnten diese Hospitanz vermitteln.

Dr. Irena Matic
Dr. Irena Matic

Frau Dr. Matic hat ihre Ausbildung an der medizinischen Fakultät in Belgrad erhalten und sich mit einer Reihe wissenschaftlicher Veröffentlichungen in Fachzeitschriften einen Namen gemacht. Seit 2013 leitet sie die Kardiologische Abteilung des Krankenhauses in Valjevo.  Dieses Krankenhaus ist für die medizinische Versorgung von 200.000 Menschen im Bezirk Kolubara in Westserbien zuständig. Es hat 1300 Mitarbeiter, darunter 210 Ärzte, verfügt über 650 Betten und eine Geburtsstation für 35 Neugeborene. Über die Bereitschaft der Ilmtal-Klinik, ihr eine Hospitanz zu ermöglichen, hat sich Frau Dr. Matic sehr gefreut. Die Ärztin, die mit einem Journalisten verheiratet ist und zwei Töchter im Alter von 11 und 12 Jahren hat, möchte in unserem Krankenhaus neue diagnostische und therapeutische Verfahren kennenlernen und vom  Erfahrungsaustausch mit unseren Ärzten profitieren.

Serbien hat sich bis heute nicht von den Folgen des Zerfalls Jugoslawiens und des Krieges 1999 erholt. Es steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise. Bereits die offizielle Arbeitslosenquote liegt bei 22 %. Das  Durchschnittseinkommen betrug 2013 monatlich netto 376 EUR (!). Seit November 2014 wurden die Renten und die Einkommen im öffentlichen Dienst nochmals pauschal um 10% abgesenkt, um den Vorgaben internationaler Kreditgeber nachzukommen. Frägt man Frau Dr. Matic nach dem größten Problem im serbischen Gesundheitswesen, so verweist sie auf die chronische finanzielle Unterausstattung der Krankenhäuser. Deren technische Ausrüstung sei zunehmend veraltert und für den Kauf moderner Geräte fehle das Geld. Ihr Krankenhaus, erzählt sie, hatte vor einigen Jahren das Glück, von der japanischen  Regierung einen Mammographen zur Untersuchung von Brustkrebs als Geschenk zu erhalten. Inzwischen ist er kaputt und kann wie auch andere Geräte nicht mehr ersetzt werden. Dabei haben neben Herz- und Kreislauferkrankungen gerade die Krebserkrankungen in Serbien  in den Jahren nach dem Krieg 1999 deutlich zugenommen.