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Beatmungsgeräte aus Pfaffenhofen in Tunesien eingetroffen

Freunde von Valjevo organisieren Hilfe für Krankenhäuser

Beatmungsgeräte vom Typ Evita 2 mit Ersatzmaterial sind am Freitag, den 29.10.2021, als humanitäre Hilfe für tunesische Krankenhäuser in der Landeshauptstadt Tunis eingetroffen. Den Transport hatte unser Verein „Freundschaft mit Valjevo e.V“ organisiert.

Tunesien leidet stark unter der Pandemie und ihren Folgen. Der Tourismus, eine wichtige Einnahmequelle für das nordafrikanische Land, ist völlig eingebrochen.

Die Unternehmen, die zum großen Teil deutschen, französischen und italienischen Industrieunternehmen als verlängerte Werkbank dienen, haben mit großen Auftragsrückgängen durch die Lockdowns in Europa zu kämpfen.  Arbeitslosigkeit und Armut haben deshalb im Land stark zugenommen. Das tunesische Gesundheitssystem und insbesondere die öffentlichen Krankenhäuser waren von der bisherigen Regierung über Jahre vernachlässigt worden und in keiner Weise auf eine Epidemie vorbereitet. Es fehlt an Betten, technischer Ausstattung, Ärzten und Personal. Die Krise hatte politische Konsequenzen: Präsident Kais Saied hat im Juli 2021 die Regierung entlassen, das Parlament suspendiert und die Macht bei sich konzentriert. Er geht konsequent gegen die Korruption in Verwaltung und Politik vor und hat jetzt mit der Professorin Najla Bouden zum ersten Mal in der Geschichte des Landes eine Frau zum Ministerpräsidenten gemacht.   

Vor einigen Monaten hatte sich der Bürgermeister der Gemeinde von Boumhal in der Region Bonarous an unseren Verein gewandt und um Beatmungsgeräte gebeten. Wir haben diese Bitte aufgegriffen, mit regionalen Krankenhäusern gesprochen und von ihnen generalüberholte Geräte erhalten. Sie werden jetzt über das tunesische Gesundheitsministerium an die Universitätsklinik Sahlou de Sousse und das Regionalkrankenhaus von Bonarous ausgeliefert und dort zum Einsatz kommen. Bei humanitären Aktionen zeigt sich immer wieder die große Hilfsbereitschaft unserer Bevölkerung. Auch dieses Mal haben viele mitgewirkt: Die Ilmtalklinik in Pfaffenhofen und die St. Elisabeth-Klinik in Neuburg hatten die Beatmungsgeräte zur Verfügung gestellt. Engelbert Weigert von der Firma Medizintechnik hat uns fachlich beraten und sich um zusätzliche Ersatzteile gekümmert. Herr Anfang, Chef der Firma „Anfang und Forster“ Verpackungsservice Gmbh im Frachtzentrum am Münchner Flughafen übernahm persönlich und kostenlos die flugzeuggerechte Verpackung und  TunisAir Deutschland den Transport. Bei ihnen allen und bei Landrat Albert Gürtner bedanken wir uns für ihre Unterstützung.