Donnerstag, 30. Juni, 19 Uhr 30 im Hofbergsaal, Pfaffenhofen:
Der Beitrag des arabisch – islamische Kulturkreises zur Entstehung unseres
Referent: Rolf Bergmeier, Alt-Historiker und Sachbuchautor
Fragt man Politiker, was sie unter der „Kultur des Abendlandes“ verstehen, so hört man im Regelfall etwas von „christlicher Kultur / christlichen Werten“ oder von „christlich-jüdischer Vergangenheit“. Aber Philosophen und freie Denker haben von jeher dem Anspruch misstraut, Europas Kultur sei durch das Kreuz begründet worden. Zwar zweifeln sie die christliche Prägung Europas nicht an, meinen aber, es werde eine gereinigte und idealisierte Kultur beschrieben, die mit dem historisch fassbaren Geschehen kaum noch Berührungspunkte hat.
Darum also geht es: Um die Grundlagen europäischer Kultur. Um die brandaktuelle Frage, ob der Islam zu Europa gehört und wenn ja, wie und in welcher Form er auf Europa eingewirkt hat. Ob das Christentum für Europa konstituierend gewesen ist, ob unsere Werte „christlich“ sind und die „Klosterkultur“ die antike Überlieferung gerettet hat. Natürlich auch um Menschenrechte, Freiheit und Gleichberechtigung, die in der Aufklärung politisches Gewicht bekamen.
Rolf Bergmeier war Oberst im Generalstab und im Verteidigungsministerium sowie in der Nato Brüssel tätig. Anschließend arbeitete er als Systemanalytiker in der Industrie und studierte späteran der Gutenberg-Universität in Mainz Alte Geschichte und Philosophie. Seine Forschungsschwerpunkte sind Spätantike, islam – arabische und frühmittelalterliche Kultur. Zu seinen Buchveröffentlichungen zählen „Christlich-abendländische Kultur – Eine Legende“ (2014), „Kaiser Konstantin und die wilden Jahre des Christentums: Die Legende vom ersten christlichen Kaiser“ (2010), „Schatten über Europa. Der Untergang der antiken Kultur“ (2012) sowie „Karl der Große: Die Korrektur eines Mythos“ . Rolf Bergmeier ist Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.