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Krieg ist keine Lösung! Mit Russland verhandeln!

Leserbrief vom Bernd Duschner erschienen am 10. März im Donaukurier.

In Krisen ist es notwendig, klaren Kopf zu behalten: Ziel muss es sein, das Blutvergießen in der Ukraine zu beenden und eine Ausbreitung des Krieges zu verhindern. Dies aber ist nur durch Verhandlungen mit der Atommacht Russland möglich und indem russische Sicherheitsinteressen berücksichtigt werden.        

Russland hat uns Ende der 80er Jahre die friedliche Wiedervereinigung ermöglicht. Damals wurde den russischen Vertretern zugesagt, die Nato nicht nach Osten zu erweitern. Tatsächlich aber haben die USA die zeitweise Schwäche Russland ausgenützt und in fünf Erweiterungsschritten die Nato mit ihren militärischen Strukturen, Waffen und Truppen immer näher an die russischen Grenzen herangeführt. Die neutrale Ukraine bildete  den letzten Puffer für Russland. 2014 wurde der demokratisch gewählte Präsident Janukowyt bei der blutig verlaufenen „Maidanrevolution“ gewaltsam gestürzt. Er hatte sich geweigert hatte, sein Land über ein Assoziierungsabkommen an die EU zu binden. 5 Milliarden Dollar, so die damalige US-Vizeaußenministerin Victoria Nuland, hatten sich die USA  diesen politischen Umsturz in der Ukraine kosten lasssen. Die unmittelbare Folge war ein Bürgerkrieg mit 14.000 Toten und die Abspaltung der an der Grenze zu Russland liegenden Regionen Donezk und Lugansk. Seit dieser Zeit haben allein die USA Waffen im Wert von 2,5 Mrd. Dollar und tausende Militärausbilder in die Ukraine geschickt und die ukrainische Regierung bei ihren Vorbereitungen für einen Nato-Beitritt unterstützt. Nach Auffassung der Regierung in Moskau befand sich Russland in einer Situation, wie die USA 1962 nach der Stationierung russischer Raketen auf Kuba. Ihre „roten Linien“ waren überschritten. Eindringlich hatten am 5.12.21 frühere deutsche Generäle und Botschafter, unter ihnen der Generalinspekteur der Bundeswehr a.D. Klaus Naumann gewarnt, dass „ein Krieg in den Bereich des Möglichen rückt“ und „die Anerkennung der Sicherheitsinteressen beider Seiten“, also auch Russlands, verlangt. Warum nicht eine Neutralität der Ukraine analog der Schweiz vereinbaren und alle ausländische Militäreinrichtungen und Truppen aus der Ukraine abzuziehen? Waffen jetzt in das Kriegsgebiet Ukraine zu schicken, die Wirtschaftsbeziehungen mit Russland abzubrechen und eine irrsinnige Aufrüstung von zusätzlichen 100 Mrd. EUR, bedeutet, Öl ins Feuer zu gießen. Eine solche Politik wird unserem Land schwersten Schaden zufügen und kann in die Katastrophe führen.