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Terroranschläge und der „Krieg gegen den Terror“

Schreyer fordert Diskussion der Fakten und ungeklärten Fragen

Über die Terroranschläge des 11. September 2001 und ihre Folgen sprach am Samstag, den 10. September, Paul Schreyer, freier Journalist und Autor („Faktencheck 9/11“), im Rathaussaal auf Einladung unseres Vereins.

Paul Schreyer
Paul Schreyer

Rund 3000 Menschen sind bei den Terroranschläge in New York vor 15 Jahren in schrecklicher Weise ums Leben gekommen. An ihr tragisches Schicksal wurde in diesen Tagen erinnert. Die US-Regierung hatte die Anschläge zum Anlass genommen, ihren „Krieg gegen den Terror“ zu eröffnen und Afghanistan anzugreifen. Die Nato erklärte den Bündnisfall und 14 Staaten, darunter die Bundesrepublik, entsandten Truppen. 2003 folgte die Invasion und Besetzung des Irak. Dieser „Krieg gegen den Terror“, der inzwischen auf immer weitere Länder ausgedehnt wurde, kostete mittlerweile laut den „Ärzten gegen den Atomkrieg“, über einer Million Menschen in den islamischen Ländern das Leben. Über diese Opfer wird kaum gesprochen.
Viele Fakten zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001, so Paul Schreyer in seinem Vortrag, sind der breiten Bevölkerung bis heute nicht bekannt. So habe die Bush-Regierung erst im November 2002 und erst auf massiven Druck von Angehörigen der Opfer die Einrichtung einer Untersuchungskommission beschlossen. In deren Bericht wird die Terrororganisation Al Kaida für Planung und Ausführung der Anschläge verantwortlich gemacht. Ihr Bericht stützt sich ganz wesentlich auf Verhörprotokolle von Al Kaida Mitgliedern, die schwer gefoltert wurden und bis heute in Geheimgefängnissen festgehalten werden. Die Kommission durfte weder mit ihnen noch ihren Ermittlern sprechen. Nicht geklärt wurde, so Schreyer, woher das Geld für die Organisation der Anschläge kam und wer am „Insiderhandel“ in diesen Tagen verdient hat. Auf ihn hatte auch der damalige Bundesbankpräsident Ernst Welteke hingewiesen. Spekulanten hätten vor den Anschlägen auf einen jähen Absturz der Börsenkurse der betroffenen Fluggesellschaften gesetzt und dabei Millionen verdient. Nicht untersucht wurde das Militärmanöver „Vigilant Gardian“, bei dem zeitgleich mit den Anschlägen Flugzeugentführungen simuliert wurden. Es dürfte zur Verwirrung und Versagen der Flugsicherung und Flugabwehr beigetragen haben. Nicht untersucht wurde die Operation Able Danger der US-Geheimdienste. Ihnen war es bereits vor den Anschlägen gelungen, Al Kaida zu unterwandern und einige der späteren Attentäter zu identifizieren. Fragen werfen die Einstürze von drei Stahlträgerhochhäusern des World Trade Centers auf. Auf das 3. Gebäude, das 170 Meter hohe WTC 7 war kein Flugzeug geprallt. Seinen Einsturz, teilweise im freien Fall, hatte die BBC Journalistin Jane Standley live aus New York vor laufenden Bildschirmen bereits gemeldet, bevor das Ereignis 23 Minuten später tatsächlich eintrat. Die Anschläge am 11. September, so Schreyer, ermöglichten es der Bush-Regierung, mit Zustimmung der verängstigten Bevölkerung ein Programm umzusetzen, dessen Grundlinien der Think Tank „Für ein Neues amerikanisches Jahrhundert“ zuvor im Jahre 2000 erarbeitet hatte: Hochrüstung, Schaffung großer flexibler Eingreiftruppen, Kriege zur Beseitigung nicht gefügiger Regierungen wie der des strategisch bedeutsamen Afghanistan und des ölreichen Irak. Wichtige Mitglieder der im Januar 2001 gebildeten Bush-Regierung mit engster Verbindung zu Öl- und Rüstungsindustrie hatten es unterzeichnet. Im Papier dieses Think Tanks hatte es geheißen, nur ein Schock wie nach dem japanische Angriff auf Pearl Harbor 1941 könne die amerikanische Bevölkerung dazu bringen, die geforderte Aufrüstung zu unterstützen. Dass Terroranschläge auch von Militärs und Geheimdiensten geplant werden, um Kriege zu inszenieren, ist vielfach belegt. So sah der Plan „Northwoods“, den der US Generalstab 1962 ausgearbeitet hatte, vor, ein eigenes amerikanisches Schiff in der Bucht von Guantanamo Bay in die Luft zu sprengen. Kuba sollte anschließend für das Verbrechen verantwortlich gemacht und angegriffen werden. Der damalige US-Präsident Kennedy lehnte ab. Haben also Geheimdienste bei den damaligen Anschlägen mitwirkt? Paul Schreyer will sich an Spekulationen nicht beteiligen. Allerdings fordert er eine offene Diskussion der Fakten und ungeklärten Fragen in der Öffentlichkeit. Einen wichtigen Schritt dazu hat jetzt die Fachzeitschrift des Dachverbandes der europäischen Physikgesellschaften „europhysicsnews“ gemacht: Sie veröffentlichte einen Artikel von Wissenschaftlern, nach deren Ansicht die Gebäude des World Trade Centers nicht durch die Flugzeugeinschläge und Feuer, sondern durch kontrollierte Sprengungen zum Einsturz gebracht worden seien.