Israel, Palästina und der Libanonkrieg - Clemens Ronnefeldt spricht am 27.08.2006 in Pfaffenhofen
Der Waffenstillstand im Nahen Osten ist äußerst brüchig. Sehr schnell kann der Krieg wieder offen ausbrechen und zu einem Flächenbrand führen. Das wurde am Wochenende deutlich, als eine israelische Kommandoeinheit tief in den Libanon eindrang und mit Hizbollah Kämpfern zusammenstieß. Zum Thema "Israel, Palästina und der Libanonkrieg" spricht deshalb am nächsten Sonntag, den 27. August, 19.30 Uhr, Clemens Ronnefeldt auf Einladung von "Freundschaft mit Valjevo e.V." in der Gaststätte "Stegerbräu". Der Theologe Clemens Ronnefeldt ist Referent für Friedensfragen des Internationalen Versöhnungsbundes und hat als Mitglied internationaler Friedensdelegationen bereits mehrfach Israel, Palästina, Libanon und Syrien bereist. |
Clemens Ronnefeldt, Links. |
Kann mit der Stationierung von internationalen Truppen im Libanon an der Grenze zu Israel der Friede im Nahen Osten dauerhaft gesichert werden? Ist das möglich, solange die von der palästinensischen Bevölkerung gewählten politischen Vertreter von Israel nicht als gleichberechtigte Gesprächspartner akzeptiert und die offene Palästinafrage gelöst wird? Mehrere palästinensische Minister und 26 palästinensische Parlamentsmitglieder sind derzeit allein wegen ihrer Zugehörigkeit zu Hamas in israelischer Haft eingesperrt. Im Gazastreifen leben auf engsten Raum 1.4 Millionen Palästinenser von Sicherheitszäunen und Mauern mit Wachtürmen eingeschlossen ohne jeden Zugang nach außen. Weitere 2.5 Millionen Palästinenser leben in drei größeren von einander getrennten Kantonen im seit 1967 besetzten Westjordanland, ebenfalls eingezäunt und eingemauert. Für einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten braucht es Kräfte auf beiden Seiten, die für Verständigung und eine gemeinsame friedliche Zukunft eintreten. Gibt es solche Kräfte in Israel? Können die palästinensische Hamas und Hizbollah im Libanon für sie ein Gesprächspartner sein? Wie sind diese beiden Bewegungen einzuschätzen? Clemens Ronnefeldt gehört zu den namhaftesten Vertretern der deutschen Friedensbewegung. Auf seinen Bericht und die Diskussion darf man gespannt sein. Der Eintritt zu Vortrag und Diskussion mit ihm kostet 5 Euro. |
Mit Vertreibung der Palästinenser und dem Bau einer Mauer zum Frieden im Nahen Osten?
Seit mehreren Jahrzehnten ist das Leben der Palästinenser geprägt vom
Niederreißen ihrer Häuser durch israelischer Bulldozzer,
der Zerstörung ihrer Felder, ihrer Obst- und Ölbaumkulturen, der
Beschlagnahme ihres Boden und ihrer Vertreibung. Seit
1967 hält Israel das Westjordanland militärisch besetzt. Die israelische
Regierung beschlagnahmt dort ständig weitere große Landstriche
und errichtet darauf exklusiv Siedlungen für Israelis. Infolge dieser
Politik leben heute Millionen Palästinenser eingepfercht in Enklaven, die
untereinander keine Verbindungen haben. Ihre Wirtschaft ist stranguliert,
2/3 Drittel von ihnen sind arbeitslos. Sie leben in ständiger Angst vor
Luft- und Raketenangriffen und Inkursionen der israelischen Armee, der sie
völlig wehrlos ausgeliefert sind und die vor
Massakern an der Zivilbevölkerung nicht zurückschreckt (siehe Jenin!).
Diese Politik der Vertreibung und Unterdrückung der palästinensischen
Bevölkerung erreicht jetzt mit dem Bau einer Mauer einen weiteren Höhepunkt. |
Reise mit einer Friedensdelegation in den Iran
Über die aktuelle Situation im Iran und die sich gefährlich zuspitzende Auseinandersetzung um das iranische Atomprogramm spricht am nächsten Sonntag, den 09. April, 19 Uhr 30, Clemens Ronnefeldt im Saal der Gaststätte "Stegerbräu". Claus Ronnefeld ist Diplomtheologe und Referent für Friedensfragen des internationalen Versöhnungsbundes.
Im vergangenen Dezember besuchte er gemeinsam mit einer US-amerikanischen Friedensdelegation den Iran. Dabei hatte die Reisegruppe eine Reihe interessanter Begegnungen, die ihr einen tieferen Einblick in die politische Situation und gesellschaftlichen Wirklichkeit des Landes ermöglichten. Zu ihren Gesprächspartner gehörten u.a. der Erzbischof der armenischen Kirche in Esfahan, schiitischen Geistlichen in Qom, Studenten an der Hochschule von Teheran, Vertreter einer Frauen - Umweltschutz organisation und der jüdische Abgeordnete Moris Motamed. Er vertritt die Interessen der rund 25.000 jüdischen Gläubigen im Parlament in Teheran. Ein
Schwerpunkt des Referats von Clemens Ronnefeldt wird die gegenwärtige Auseinandersetzung um das iranische Atomprogramm
bilden. Dabei wird sich Ronnefeldt kritisch mit den Hintergründen der selbstgerechten Politik der westlichen Großmächte auseinandersetzen. Ronnefeldt wirft ihnen vor, selbst ihren vertraglichen Verpflichtung aus dem Atomwaffensperrvertrag, ihre Atomwaffenarsenale abzubauen, seit Jahrzehnten nicht nachzukommen, andererseits aber dem Iran sein vertraglich zugesetztes Recht auf Uranumwandlung und Anreicherung für zivile Zwecke zu verweigern. |
Globalisierung und Krieg Maria Mies, die vor wenigen Tagen ihren 75. Geburtstag feierte, ist emeritierte Professorin für Soziologie der Fachhochschule Köln. Sie stammt aus einer Kleinbauernfamilie in der Eifel. Maria Mies wurde zuerst Lehrerin an einer Realschule für Deutsch und Englisch. Nach einem 5 jährigen Aufenthalt in Indien studierte sie Soziologie und promovierte mit dem Thema "Indische Frauen zwischen Patriarchat und Chancengleichheit." Durch das Studium des indischen Patrirchats entdeckte Maria Mies das deutsche Patriarchat. Seit 1968 war sie aktiv in der neuen Frauen-, Ökologie - und Friedens- bewegung. Dabei ist es Maria Mies immer ein Anliegen, Theorievermittlung mit sozialer und politischer Praxis zu verbinden. Ab 1979 baute sie am Institute of Social Studies in Den Haag das weltweit erste Frauenstudium auf, das mit einem M.A. abschloß. Maria Mies war eine der Gründerinnen der Kampagne, die das OECD Abkommen Multilateral Agreement on Investment (MAI) zu Fall brachten (vgl. ihr Buch: "Lizenz zum Plündern." Das Multilaterale Abkommen über Investitionen MAI). Sie gehört heute zu den führenden Persönlichkeiten der internationalen Bewegung gegen die konzerngesteuerte Globalisierung und den Neoliberalismus. Zu ihren wichtigsten Veröffentlichungen zählen:
Bei der Veranstaltung in Pfaffenhofen wird Maria Mies den Zusammenhang zwischen Globalisierung und der nicht abreißenden Kette von Kriegen in den letzten Jahren herausarbeiten und ihre Ansicht begründen, weshalb der globale freie Markt und das neoliberale Modell ohne weltweite Gewalt und militärischen Krieg nicht auskommen. Maria Mies wird zeigen, daß dem Krieg nach außen ein Krieg nach innen entspricht - in der Form der Zerstörung von Sozialstaat und Demokratie, wachsender gesellschaftlicher Ungleichheit und Repression. |
Die Nato in Afghanistan: Geburtshelfer der Demokratie oder Kolonialmacht ?
Am 7. Oktober 2001 begannen die USA mit schwersten Bombardements die
Invasion Afghanistan.
Die Nato in Afghanistan:
Geburtshelfer der Demokratie oder Kolonialmacht ?
Dr. Matin Baraki wurde 1947 in Afghanistan geboren. Er studierte und arbeitete als Lehrer in seiner Heimat. 1995 promovierte er an der Universität Marburg. Mit zahlreichen Veröffentlichungen zum Nahen und Mittleren Osten hat er sich einen Namen gemacht. |
Waffenexport ist Mord Jürgen Grässlin berichtet aus Somalia und Kurdistan und liest aus seinem Buch
Versteck dich, wenn sie schießen
Waffenexport - ein Geschäft, das weltweit Tod und Elend schafft |
Erasmus Schöfer liest aus seinem Roman "Sonnenflucht"
Mittwoch, 23. November, 20 Uhr
In seinem Romanzyklus "Die Kinder des Sisyfos" lässt Erasmus Schöfer die Jahre 1968 - 1989 wieder lebendig werden: Die Hoffnungen, die sozialen Bewegungen aus
der Sicht einfacher engagierter Menschen erzählt, Menschen, die ihr Leben aktiv gestalten, Widerstand leisten und Verantwortung zeigen. Eine Geschichte der linken Bewegung dieser Jahre, der Bürgerinitiativen und Arbeiterbewegungen - großartig literarisch verarbeitet. "Ein Romanzyklus gegen die Resignation", urteilt "Die Tageszeitung". |
Freundschaft mit Valjevo e.V.
Programm: |
FREUNDSCHAFT MIT VALJEVO E.V. Michaela Dietl und Monika Manz präsentieren erotische Texte des bayerischen Schriftstellers Oskar Maria Graf aus seinem "Bayerischen Dekameron" und den Romanen "Anton Sittinger" und "Bolwieser".
Samstag, 8. Oktober, 20 Uhr Michaela Dietl, schreibt die Presse, ist eine brillante und einfallsreiche Musikerin, die ihrem Akkordeon und ihrer Kehle bezaubernde Töne entlockt. Kabarett haßt sie und doch gewann sie beim 1997 den 2. Preis bei den renommierten Kabarettagen "Passauer Scharfrichterbeil". Die Münchener Schauspielerin Monika Manz ist einem breiten Publikum durch ihre Rollen im Theater (insbesondere "Münchener Volkstheater"), Fernsehen (u.a. "Der Bulle von Tölz", "Um Himmels Willen", "Der Freund meiner Mutter") und Kino ("Erkan und Stefan") bekannt. |
Sozialabbau, Lohnsenkung, Arbeiten bis 70? Läßt uns die "Globalisierung" keine Alternative?
Donnerstag, 8. September, 20 Uhr
Es spricht und diskutiert: |
Aktuell zur vorgezogenen Bundestagswahl 2005: Die Außenpolitik der Rot-Grünen Koalition - Eine Bilanz
"Deutsche Außenpolitik ist Friedenspolitik". Diese Zielsetzung verkündeten
Schröder und Fischer in der Koalitionsvereinbarung der frischgebackenen
rot-grünen Regierung 1998. Bereits wenige Monate später im März 1999 flogen deutsche Flugzeuge ohne jegliches UN Mandat den ersten Kampfeinsatz und bombardierten über Monate hinweg jugoslawische Städte. Balkan, Afghanistan, "Antiterrorkrieg" - Schröder und Fischer, loben Militärs, Rüstungsindustrie und konservative Politiker, haben den Krieg wieder zu einem "normalen" Instrument der deutscher Politik gemacht.
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Schüler aus Valjevo besuchen Pfaffenhofen Es ist schon eine feste Tradition: Auch in diesem Jahr werden 20 Schüler des Gymnasiums und der Mittelschulen aus der serbischen Stadt Valjevo mit drei Deutschlehrerinnen für eine Woche Pfaffenhofen besuchen. Die Gruppe wird von Frau Dusica Rajevac geleitet, die an der dortigen technischen Mittelschule Deutsch unterrichtet und im vergangenen Herbst für zwei Wochen an der Pfaffenhofen Staatlichen Realschule hospitieren konnte. Die 20 Schüler im Alter von 16-18 Jahren, die jetzt Anfang Juli für eine Woche unsere Kreisstadt besuchen werden, freuen sich riesig darauf, unsere Stadt und unser Land kennen zulernen. Für sie ist der Besuch in Pfaffenhofen etwas ganz Besonderes: Serbien ist heute eines der ärmsten Länder Europas und für die meisten Familien ist eine Reise ins Ausland unerschwinglich teuer. Dazu kommt, dass sie ohne eine Einladung und Garantieerklärung deutscher Bürger kein Visum für eine Einreise erhalten. Die Jugendlichen lernen alle seit einigen Jahren Deutsch und möchten natürlich ihre Sprachkenntnisse anwenden und verbessern. Eine der Schülerinnen, die mit nach Pfaffenhofen kommt, ist die 16 jährige Jovana Sreckovic. Sie besucht die technische Mittelschule und möchte Bauingenieurin oder Architektin werden. Von Deutschland hat sie bereits viel gehört: ihr Großvater hatte 25 Jahre in Berlin als Gastarbeiter gelebt. Mitkommen wird auch Nenad Mitrovic, ebenfalls 16 Jahre. Er lernt bereits seit 6 Jahren Deutsch. Der leidenschaftliche Basketballspieler hat sich bei Mitschülern, die bereits in den vergangenen Jahren Pfaffenhofen waren, ausführlich über unsere Stadt informieren lassen. Für die Schülergruppe bereitet der Verein "Freundschaft mit Valjevo e.V." ein attraktives und informatives Programm vor: bei mehreren Tagesausflügen sollen die Jugendlichen die Schönheiten unserer Natur und einige bayerische Städte kennen lernen. Geplant sind auch eine Reihe von Gesprächen in Schulen, Betrieben und mit Politikern, um einen Einblick in das Leben in unserer Gesellschaft zu bekommen. |
Als Kind einer Sinti - Familie im KZ Auschwitz
Hugo Höllenreiner berichtet |
"Zur Sicherung ihrer Zukunft sind die Völker aufeinander angewiesen"
Mit einem derart großem Interesse hatten die Organisatoren nicht gerechnet: über 100 Besucher konnte Bernd Duschner im Namen der "Freunde von Valjevo" am Samstag in der Gaststätte "Hotel Müllerbräu, begrüßen. Sie alle waren gekommen, um Professor Dr. Dr. Horst - Eberhard Richter zu hören und mit ihm über das "Feindbild Islamismus" und aktuelle Fragen zur Erhaltung des Friedens zu diskutieren. Die Einladung nach Pfaffenhofen hatte der Arzt und bekannte Psychoanalytiker Richter gerne angenommen und gleich zu Beginn der Veranstaltung das Engagement Pfaffenhofener Bürger für die Verständigung mit Serbien und die humanitäre Hilfe für die Stadt Valjevo ausdrücklich als beispielhaft gewürdigt.
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