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Syrien: Ein ganzes Volk in Geiselhaft

Spendensammlung für syrisches Krankenhaus erfolgreich

Unsere Spendenaktion für das Italienische Krankenhaus in Damaskus ist ein großer Erfolg. Mittlerweile konnten wir dem Krankenhaus 30.000 EUR für den Kauf dringend benötigter medizinischer Geräte, darunter EKG`s, Larygoskope, Spritzpumpen, Krankenhauskleidung und -wäsche zur Verfügung stellen. Gleichzeitig haben wir weitere 2.000 EUR dem dortigen Don Bosco Kindergarten für den Einkauf von Lehrmaterial und Spielsachen zukommen lassen. Für die Unterstützung bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Spendern und den Portalen, die mitgeholfen haben, diese Aktion bekannt zu machen.

Schwester Tahhan mit dem Krankenhausleiter(Mitte) Dr. Josef Fares

Mit dem Geld hat die Leiterin des Krankenhauses Schwester Carol Tahhan jetzt im Libanon die ersten Geräte, mehrere EKG eingekauft und sie nach Damaskus gebracht. Für den Kindergarten konnten neue Spielgeräte besorgt werden.

Die humanitäre Hilfe, mit der wir ein klares Zeichen der Solidarität aus der Friedensbewegung mit der syrische Bevölkerung setzen möchten, führen wir fort und bitten weiter um Spenden auf unser Konto bei der Sparkasse Pfaffenhofen, IBAN DE06 7215 1650 0008 0119 91, Stichwort Krankenhaus Damaskus. Für Spendenbescheinigungen brauchen wir jeweils die genaue Adresse und bitten die Spender, sich dafür direkt mit uns in Verbindung zu setzen.

Für die Unterstützung bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Spendern und den Portalen, die mitgeholfen haben, diese Aktion bekannt zu machen.

Die Sanktionen – Eine Hauptursache der Not in Syrien

Mit ihren Wirtschafts- und Finanzsanktionen haben EU und Bundesregierung das gesamte syrische Volk in Geiselhaft genommen: Jede Verbesserung der Lebensbedingungen der syrischen Bevölkerung und der Wiederaufbau des Landes soll solange verhindert werden, bis sich das Land unterwirft und eine Umgestaltung seiner Wirtschaft und eine Neuausrichtung seiner Politik entsprechen den Vorgaben von USA und Nato vornimmt. Diese Expressung auf Kosten von Millionen Mensche dürfen wir nicht länger hinnehmen. Wir müssen unsere Bevölkerung darüber informieren und Druck auf Parteien und Abgeordnete ausüben. Es ist nicht nachvollziehbar, dass bis heute im Bundestag kein Antrag auf Aufhebung der völkerrechtswidrigen Sanktionen gestellt wurde.

Der Sonderberichterstatter des Uno – Menschenenrechtsrates in Genf Idriss Jazairy hat Syrien im Mai 2018 besucht. Über die Auswirkungen der Sanktionen auf die Wirtschaft des Landes heißt es in seinem Bericht:

„Das Verbot des Handels mit Ausrüstungen, Maschinen und Ersatzteilen hat die syrische Industrie verwüstet. Fahrzeuge, einschliess­lich Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeugen sowie Landmaschinen leiden unter einem Mangel an Ersatzteilen. Fehlende Wasserpumpen beeinträchtigen die Wasserversorgung schwer und reduzieren die landwirtschaftliche Produktion. Energieerzeugungsanlagen fallen aus, und neue Anlagen können nicht gekauft oder gewartet werden, was zu Stromausfällen führt. Komplexe Maschinen, die internationale Techniker für die Wartung benötigen, versagen und beschädigen medizinische Geräte und Fabrikmaschinen. Zivile Flugzeuge sind nicht mehr in der Lage, sicher zu fliegen, und die Busse des öffentlichen Nahverkehrs sind in schlechtem Zustand.“

Die Sanktionen sind laut Idriss Jazairy auch eine zentrale Ursache, warum viele Syrer sich gezwungen sehen, ihr Land zu verlassen:

Sein Fazit:

„Ich bin zutiefst besorgt, dass einseitige Zwangsmassnahmen zum anhaltenden Leid der syrischen Bevölkerung beitragen. Behauptungen, sie seien zum Schutz der syrischen Bevölkerung oder zur Förderung eines demokratischen Übergangs, lassen sich nur schwer mit den durch sie verursachten wirtschaftlichen und humanitären Leiden in Einklang bringen.„

Hinweis:
Der Vollständige Bericht von Idriss Jazairy wurde von der Schweizer „Zeitfragen“ übersetzt und veröffentlicht: https://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2018/nr-13-5-juni-2018/un-experte-einseitige-zwangsmassnahmen-verschaerfen-humanitaere-krise-in-syrien.html