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Krankenhaus in Damaskus wieder geöffnet

20.000 EUR Spendengelder dem Krankenhaus für Medikamente, Schutzkleidung und Filter im Operationssaal zur Verfügung gestellt 

Seit mehreren Jahren arbeiten wir mit dem „Italienischen Krankenhaus“ in Damaskus zusammen. Im Juli musste es vorübergehend geschlossen werden. Mehrere Krankenschwestern und die Leiterin des Krankenhauses Carol Tahhan waren nach einer Infektion mit dem Corona-Virus erkrankt. Mittlerweile, so Tahhan in einem Schreiben an unseren Verein sind alle ihre Mitarbeiter wieder gesund und das Krankenhaus hat seine Arbeit vor wenigen Tagen wieder voll aufgenommen. Dank zahlreicher Spenden aus unserer Region und von Lesern der „Nachdenkseiten“ konnten wir dem Krankenhaus in den Sommermonaten insgesamt 20.000 EUR für Medikamente, Schutzkleidung und für Filter im Operationssaal zur Verfügung stellen. Dafür bedanken wir uns bei allen Spendern auch im Namen des „Italienischen Krankenhauses“ herzlich. Gerne erstellen wir auf Wunsch Spendenbescheinigungen. Da aus unseren Bankauszügen die Adressen der Spender häufig nicht hervorgehen, bitten wir um direkte Kontaktaufnahme per E-Mail an Bernd@Freundschaft-mit-Valjevo.de.

Furcht vor einer Ausbreitung der Infektionskrankheit

Bis heute ist es der syrischen Regierung gelungen, die Ausbreitung des Virus Covid 19 unter Kontrolle zu halten. Die offizielle Todeszahl liegt bei knapp über 100. Allerdings sind, wie uns Schwester Tahhan berichtet und die Ärztin Lilly Martin Sahiounie aus Latakia bestätigt, unter den Verstorbenen viele Ärzte. Für die medizinische Versorgung in Syrien ist das schmerzhaft. Nach 10 Jahren Krieg, Zerstörungen und Sanktionen fehlen im Land neben modernem medizinischen Gerät und Medikamenten vor allem Ärzte und gut ausgebildetes Pflegepersonal. Die Sorge vor einer Ausbreitung der Infektionskrankheit ist unter den dortigen Bedingungen verständlich: Millionen Syrer leben als Binnenflüchtlinge in notdürftigen Unterkünften. Ein Großteil der Krankenhäuser ist zerstört und es gibt bei weitem nicht genügend Intensivbetten. Das Immunsystem der Bevölkerung ist infolge der Ängste und Belastungen durch den Krieg und wegen der schlechten Versorgungslage stark geschwächt. In den letzten Monaten hat sich die Lage weiter verschlechtert. Betrug der Umtauschkurs für einen Dollar im Herbst noch etwa 500 syrische Pfund, so liegt er, so Tahhan, mittlerweile bei über 2.000 syrische Pfund. Die Preise für lebensnotwendige Lebensmittel und Medikamente sind infolgedessen sprunghaft gestiegen. Die Hälfte der Syrer hungert. Erschüttert berichtet Tahhan von immer mehr Menschen, die versuchen, sich von Abfällen zu ernähren. Die Aussichten sind düster: Die Wirtschaft im eng verbundenen Nachbarland Libanon steht nach einer schweren Bankenkrise und der Zerstörung des Hafens von Beirut durch die Explosion von 2750 Tonnen Ammonium-Nitrat am 10. August vor dem Zusammenbruch. Die größten syrischen Ölvorkommen, die sich östlich des Euphrat befinden, werden weiter von US-Truppen besetzt gehalten und ausgebeutet.

Zählt für EU und Bundesregierung das Leben von Syrern nicht ?

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte im April dazu aufgerufen, die  einseitige Wirtschafts- und Finanzsanktionen wegen der Pandemie aufzuheben. Sie verhindern, dass sich die betroffenen Länder wie Syrien mit ausreichenden medizinischem Equipment und Schutzausrüstung für ihre Bevölkerung versorgen können. EU und Bundesregierung haben seinen Appell nicht beachtet und im Mai ihre völkerrechtswidrigen Sanktionen gegen Syrien erneut um ein Jahr verlängert. Das Leben syrischer Menschen zählt für sie ganz offensichtlich nicht. Die USA haben ihre Sanktionen mit dem sogenannten „Caesar Act“ sogar noch weiter verschärft: Unternehmen und Einrichtungen aus Drittstaaten wie beispielsweise dem Libanon, den Vereinten Arabischen Emiraten, Russland und China, die mit Syrien Handel betreiben und dem Land beim Wiederaufbau helfen, werden jetzt ebenfalls mit Sanktionen belegt.  

Wir werden als Friedensgruppe unseren Kampf gegen das Aushungern Syriens  mittels Sanktionen fortführen und das Italienische Krankenhaus in Damaskus weiterhin beim Einkauf von medizinischen Geräten, Ausrüstung und Medikamenten unterstützen. Wir bitten deshalb alle Mitbürger, die mithelfen möchten, dafür um Spenden auf unser Konto bei der Sparkasse Pfaffenhofen:  „Freundschaft mit Valjevo“, IBAN:  DE06 7215 1650 0008 0119 91. Stichwort: „Krankenhaus Damaskus“.