Am Sonntag, den 29. Juli, treffen 12 Schüler aus dem serbischen Valjevo mit ihren beiden Deutschlehrerinnen für eine Woche zu Besuch in Pfaffenhofen ein.
Über 12 Jahre liegt es zurück: Im Mai 2000 brachten Mitglieder unseres Vereins „Freundschaft mit Valjevo e.V.“ von einer Busreise nach Serbien zum ersten Mal eine Schülergruppe aus Valjevo nach Pfaffenhofen. Nach mehreren Jahren, in denen es für serbischen Bürger wegen des Embargos und des Krieges 1999 keine Einreisegenehmigung gegeben hatte, war es die erste Schülergruppe überhaupt, die wieder Deutschland besuchen konnte, eine kleine Sensation damals, über die auch Zeitungen wie die „Sueddeutsche“ und die „tz“ berichteten. Ihr Besuch war ein konkreter Beitrag im Kampf für die Aufhebung des Embargos und gegen die Diabolisierung des serbischen Volkes. Im Ingolstädter Regionalfernsehen konnten sie über die Schrecken der mehrfachen schweren Bombardierungen ihrer Stadt durch die Nato berichten. Die Jugendlichen unserer 14. Schülergruppe aus Valjevo, die vom 29. Juli bis zum 5. August unsere Stadt besuchen, sind 17 – 18 Jahren alt und lernen Deutsch als Fremdsprache. Sie alle werden bei Gastfamilien in Pfaffenhofen untergebracht. Für sie bereiten wir ein abwechslungsreiches und informatives Programm vor. Zu diesem Programm gehören wieder Tagesausflüge nach München, Ingolstadt (Audi), Regenburg und Nürnberg, Betriebsbesichtigungen, Begegnungen mit Politikern, Gewerkschaftern und vor allem mit Jugendlichen. Die serbischen Schüler besuchen in Valjevo verschiedene Schulen, das Gymnasium, das Musikgymnasium „Zivorad Grbic, wie die Flötistin Zorana Matic und der Akkordeonspieler Pusic Lazar, und die drei berufsvorbereitenden Mittelschulen, so dass Jugendliche aus allen gesellschaftlichen Schichten vertreten sind. Ausgewählt wurden sie von ihren jeweiligen Schulen wegen besonders guter Leistungen. Jetzt freuen sich, unsere Stadt und seine Bürger kennenlernen und ihre Sprachkenntnisse verbessern zu können. Serbien ist heute ein bitterarmes Land. Von den Folgen des Zerfalls Jugoslawiens, dem mehrere Jahre andauernden Wirtschaftsembargo der EU und dem Krieg 1999 hat es sich nicht erholen können: seine Bruttoinlandsprodukt liegt heute bei 68% des Wertes von 1990 (!), das Durchschnittseinkommen beträgt nur 370 EUR netto, dieArbeitslosenquote liegt offiziell bei 24%, tatsächlich deutlich über 30%.
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