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„Freundschaft mit Valjevo“ feiert mit Asylbewerberfamilien

Kleidung, Spielsachen und ein Zauberer für die Kinder

Feier mit AsylbewerberfamilienRund 500 Flüchtlinge sind in der Sammelunterkunft für Asylbewerber in der Donauwörther Strasse in Neuburg untergebracht. Unter ihnen befinden sich auch 60 Kinder. Für diese Kinder und ihre Eltern unser Verein „Freundschaft mit Valjevo“ am Sonntag, 18. November 2012, wieder ein kleines Fest im Gemeindezentrum der dortigen evangelischen Christuskirche organisiert.

Seit ein paar Jahren bringen Mitglieder unseres Pfaffenhofener Vereins, der sich für Völkerverständigung einsetzt und Kriege entschieden ablehnt, einmal im Monat Lebensmittel für die Kinder in die Sammelunterkunft. Dadurch sind viele Kontakte entstanden. So war es kein Wunder, dass am letzten Sonntagnachmittag alle eingeladenen Familien, weit mehr als 100 Menschen zu unserem Fest in das evangelische Gemeindezentrum kamen. Dort gab es für sie Kaffee, Kuchen, frisches Obst und viele begehrte Geschenke. Gerade rechtzeitig zum Beginn der kalten Jahreszeit konnten wir größere Mengen neuer Kleidung, Jacken, Hemden, Wollmützen, Socken, Schlafanzügen, Kinderschuhe an die Familien der Asylbewerber ausgegeben. Sie waren von Firmen gespendet worden. Für die Kinder gab es dazu noch Schul- und Spielsachen und als besonderen Höhepunkt eine Vorstellung des Zauberers Fabien Rebouh. Rebouh zog die Kinder in seinen Bann: Ungläubig und fasziniert staunten sie, wenn ihnen mit einem einfachen Abrakadabra die Zaubereien gelangen, an denen der Zauberer selbst gescheitert war.

Das Fest bot eine gute Gelegenheit mit den Asylbewerbern, ins Gespräch zu kommen. Fast alle stammen sie aus Ländern wie Afghanistan, Irak, Syrien, Somalia oder dem Kongo, die als Folge von Krieg und Bürgerkrieg weitgehend zerstört sind. Sie haben den Wunsch, für sich und ihre Kinder bei uns eine neue Existenz aufzubauen und sind stark an Kontakten mit Deutschen interessiert. Das Leben in den äußerst beengten Räumlichkeiten der Sammelunterkunft, 1-Zimmer „Wohnungen“ für ganze Familien, Räume mit 14 qm für alleinerziehende Mütter, in denen sie oft Jahre verbringen müssen, problematische hygienische Verhältnisse, ist für sie bedrückend. Es ist schwer für die Kinder, unter diesen Bedingungen zu lernen. Viele von ihnen verschweigen ihren Schulkameraden, dass sie „im Lager“ aufwachsen, haben Angst, dass dies bekannt werden könnte. Auch wer nach Jahren des Wartens endlich berechtigt ist, auszuziehen, hat wenig Möglichkeiten, eine für ihn bezahlbare Wohnung zu finden, ganz zu schweigen von den Vorurteilen, die es auch bei uns gibt. Soll ihre Integration gelingen, ihre Kinder eine Chance in unserer Gesellschaft erhalten, darf diese Aufgabe nicht nur den wenigen sehr engagierten Sozialarbeitern der Caritas und Diakonie in der Sammelunterkunft in Neuburg überlassen bleiben. Wir alle, Landkreis, Stadt, Vereine und Bürger sind gefordert, unseren Beitrag zu leisten.

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